Durch die Komplexität der Arbeitsmethoden und Vielfalt der Aufgabenbereiche ist es heute wichtig, alle Prozesse zu koordinieren. Dafür hat sich die Arbeit in Teams bewährt und ist schon fast zum Standard geworden. Ein über Jahre eingespieltes Team, in dem sich jeder seinen Stärken entsprechend einbringt und Vertrauen herrscht, ist eine Idealvorstellung, die in der Praxis Seltenheitswert besitzt. Fluktuation, Veränderungen interner Abläufe und Prozesse sowie andere Umstände bringen häufig neue Teammitglieder oder gar völlig neue Teams hervor. Bis diese reibungslos zusammenarbeiten, ist es oft ein langer Weg.
Mit diesem Artikel möchte ich dir ein paar Tipps an die Hand geben, wie ein neues Team schnell und sinnvoll zusammenfindet, um trotz kontinuierlicher Veränderungen langfristig erfolgreich zu sein.
Was ist eigentlich Teamcoaching?
Das Coaching eines Teams ist etwas Besonderes im Coachingumfeld und es unterscheidet sich von einem Gruppencoaching. Ein Team ist immer eine Gruppe, aber eine Gruppe nicht zwangsläufig ein Team. Teams werden mit einem bestimmten Ziel außerhalb des Coachings gebildet und arbeiten immer gemeinsam daran. Die einzelnen Mitglieder werden bewusst ausgewählt und ergänzen sich innerhalb der Gruppe mit ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen, sodass alle notwendigen Voraussetzungen für die Zielerreichung gegeben sind. Ein Teamcoaching unterstützt bei der Zielerreichung und optimiert die Zusammenarbeit im Team.
Eine Gruppe hingegen ist oft zweckmäßig und tauscht lediglich Informationen aus. Sie kann für einen kurzen Zeitraum bestehen und die Mitglieder der Gruppe können unterschiedliche Absichten haben. Ein Gruppencoaching zielt auf die Wissensvermittlung oder die Vermittlung bestimmter Fähigkeiten ab. Ein Teamcoaching geht viel tiefer und wirkt auf die Zusammenarbeit innerhalb des Teams. Es geht weniger um das „Was“ als vielmehr um das „Wie“.
Der Ablauf
Grundsätzlich ist Coaching für ein Team immer dann sinnvoll, wenn sich äußere Rahmenbedingungen wie der Aufgabenbereich verändern oder sich ein Team neu formiert. Aber auch interne Herausforderungen wie beispielsweise Stagnation können durch ein Coaching aktiv angegangen und gelöst werden.
Besonders wichtig ist bei einem neuen Team, dass sich der Coach vorab mit dem Team beschäftigt. Denn es geht in diesem Fall weniger um Inhalte, als vielmehr um das Team selbst und die zukünftige Zusammenarbeit. Deshalb werden die Inhalte immer an die Bedürfnisse des Teams angepasst, wobei die Prozessschritte dabei gleich bleiben.
Das Kennenlernen und die Rollenerklärung
Bevor das eigentliche Coaching beginnt, sollten sich Coach, Team und Führungskraft kennenlernen. So kann sich der Coach einen ersten Eindruck verschaffen und die Inhalte des Coachings an die Bedürfnisse anpassen.
Mindestens genauso wichtig ist das gegenseitige Rollenverständnis. Es bildet die Vertrauensbasis im Team und schafft Verständnis für die anderen. Für den Erfolg eines Teams ist nämlich nicht das Wissen der Einzelnen ausschlaggebend, sondern die Zusammenarbeit der verschiedenen Persönlichkeiten und die besonderen Stärken der Mitglieder, die sich gegenseitig ergänzen. Nach dem Rollenmodell von Belbin gibt es 9 verschiedene Rollen. So finden wir in Teams beispielsweise Umsetzer mit einem ausgeprägten Organisationstalent und Spezialisten mit dem notwendigen Fachwissen. An dieser Stelle können mögliche fehlende Rollen identifiziert und die zukünftige Zusammenarbeit festgelegt werden.
Ist-Analyse und Zielsetzung für das Coaching
Ein Teamcoaching startet in aller Regel mit der Analyse der Ist-Situation. Für ein ganz neues Team ist es wichtig, dass die einzelnen Mitglieder sich mit ihren Rollen sowie ihren Stärken und Schwächen kennenlernen. Das bildet die Ausgangslage, auf deren Basis der Coach mit der Maßnahme startet.
Eine weitere Grundlage für das Coaching und die weitere Zusammenarbeit ist ein gemeinsames Ziel, das jenseits des Coachings liegt. So weiß jedes Mitglied, wofür es arbeitet und kann Aufgaben und Maßnahmen festlegen.
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Mögliche Team-Building-Maßnahmen
Damit sich das Team besser kennenlernen kann und das Eis gebrochen wird, können Teambuilding-Maßnahmen eine sinnvolle Ergänzung zum eigentlichen Coaching sein. Sinnvoll für ein neues Team sind beispielsweise interaktive Fragerunden, bei denen das Team einbezogen wird. Auch das Erarbeiten gemeinsamer Regeln ist eine sinnvolle Maßnahme für den Start des Teams. Das legt den Grundstein für die weitere Zusammenarbeit und ist in jedem Teamcoaching unerlässlich.
Eine weitere Teambuilding-Maßnahme kann Coaching on the Job sein. Dabei begleitet der Coach das Team für einen bestimmten Zeitraum und kann gemeinsam mit dem Team die Zusammenarbeit reflektieren und Denkanstöße geben.
Wichtig ist, dass jede dieser Maßnahmen immer nur das Coaching ergänzen und nicht dessen Hauptbestandteil sind.
Tools und Kommunikationswege festlegen
Um die Zusammenarbeit zu erleichtern und Missverständnisse zu vermeiden, ist die Festlegung der Kommunikation in einem Teamcoaching essentiell. Dabei werden Kanäle für den Austausch festgelegt, mögliche Tools für die Erleichterung der Zusammenarbeit gefunden und besonders in der heutigen Zeit Regeln für den digitalen Austausch vereinbart. Auch regelmäßige Meetings, kleinere Arbeitsgruppen für bestimmte Aufgabenbereiche sowie die grundlegende Kommunikation sollten während des Coachings besprochen werden.
Aufgaben und die weitere Planung festlegen
Damit das Coaching in eine erfolgreiche Zusammenarbeit starten kann, ist es wichtig, dass neben gemeinsamen Zielen auch konkrete Aufgaben festgelegt werden. Diese können entweder das ganze Team betreffen oder werden direkt auf die Mitglieder heruntergebrochen. Im besten Fall entscheidet dies das Team selbst und wird vom Coach nur angeleitet.
Die Aufgaben richten sich nach dem gemeinsamen Ziel und können in kleinere Etappenziele aufgeteilt werden. So kann der Coach gemeinsam mit dem Team die weitere Planung ganz konkret besprechen und das Team kann direkt an die Umsetzung gehen.
Die Analyse
Das Teamcoaching eines neuen Teams ist im Unterschied zum Gruppencoaching nicht mit der Maßnahme vorbei, da eine gute Zusammenarbeit ein langfristiger Prozess ist. Der Coach begleitet das Team oft noch über einen bestimmten Zeitraum oder vereinbart einen weiteren Termin für die Analyse.
Dabei werden die Aufgaben reflektiert und gegebenenfalls neu festgelegt sowie Veränderungen besprochen und analysiert. Auch hier fungiert der Coach als Moderator und überlässt dem Team die Interaktion. So ergeben sich oft von ganz alleine neue Aufgaben und Lösungen.
Teamcoaching als Auftaktveranstaltung
Eine einzelne Person kann noch so viel Wissen angehäuft haben und über ein großes Repertoire an Kompetenzen verfügen, kann aber trotzdem nie ein Team ersetzen. Gerade bei komplexen und langfristigen Themen ist Teamarbeit unschlagbar, denn die Stärken und Kompetenzen aller Mitglieder können so eingesetzt werden, dass das Beste aus jedem Einzelnen vereint wird. Durch viele unterschiedliche Perspektiven kommen viele Ideen und Lösungsansätze zusammen und es entsteht eine ganz besondere Dynamik.
Das Coaching eines neuen Teams verlangt viel von allen Beteiligten – bietet aber ebenso viele Chancen. Wer sich für eine solche Maßnahme entscheidet, möchte langfristig in das Team investieren und von Anfang an die Weichen richtig stellen – für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team.
Team Coaching erachte ich für genauso wichtig wie Management Coaching, Leadership Coaching und viele andere Varianten. Auch Headhunter und Recruiter legen wert auf solche Maßnahmen. Für den Arbeitsmarkt sind sie fundamental.
Danke für die Ergänzungen, lieber @major Tom!
Das sind alles sehr wichtige Punkte. Coaching ist im gesamten Unternehmensbereich sinnvoll, wenn es zielgerichtet eingesetzt wird. Es führt ohne Umwege zum Ziel und spart damit Ressourcen. Eine gute Investition ins eigene Unternehmen.