Ein Jobwechsel mit 40 oder älter? Woran vor 20 Jahren noch kaum jemand einen Gedanken verschwendet hätte, ist heute fast schon Normalität. Viele Angestellte denken gerade mit über 40 über eine berufliche Neuorientierung nach.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Mangelnde Aufstiegschancen im derzeitigen Job, Unzufriedenheit mit dem Job oder der Bezahlung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind nur einige Beispiele.
Fakt ist: die berufliche Neuorientierung mit über 40 war noch nie so im Trend.
Welche Überlegungen du anstellen solltest, bevor du dich Hals über Kopf in ein neues Abenteuer stürzt, verrate ich dir hier.
Berufliche Neuorientierung – eine Frage des Alters?
Ein ganz klares „Nein“!
Nur weil das Leben mit 40 gefestigter ist, als das mit Mitte 20 noch der Fall war, legt man die Bereitschaft für Veränderung und Neues nicht einfach ab. Genauso wenig, wie die Träume nach persönlicher Weiterentwicklung und Zufriedenheit. Und das ist auch gut so!
Gerade, weil im Alter zwischen 20 und 30 der Fokus oft nach Außen gerichtet ist und darauf liegt, eine solide (finanzielle) Basis für das Leben zu schaffen, kommt die Frage nach dem Sinn der Arbeit und persönlicher Erfüllung im Job oft erst später auf.
Wer hat schon Lust, bis zur Rente 40 Stunden die Woche einen Job auszuüben, der keinen Spaß macht, nicht zufrieden stellt und in dem man keine Erfüllung findet?
Dank des gesellschaftlichen Wandels und unzähliger Fortbildungsmöglichkeiten on- und offline muss das heute – ganz unabhängig vom Alter- auch Gott sei Dank niemand mehr.
Stattdessen kannst du dich – mit der richtigen Planung – wie nie zuvor selbst verwirklichen und beruflich und privat nach den ganz persönlichen Werten leben.
Dabei ist es egal, ob du jetzt, da die Kinder in der Schule sind dich wieder selbst im Beruf verwirklich willst oder dein derzeitiger Job einfach nicht mehr mit deinen Werten übereinstimmt.
Nur weil du der Genration 40+ angehörst heißt es noch lange nicht, dass resignieren angesagt ist.
Negative Gefühle, wie die Unzufriedenheit mit deiner beruflichen Situation, lassen sich schlecht langfristig unterdrücken und sorgen im Endeffekt nur für Probleme in allen Lebensbereichen.
Überleg dir lieber, was du schon immer tun wolltest – und setze es in die Tat um. Ich habe dir 5 Tipps/ Schritte für eine erfolgreiche berufliche Neuorientierung zusammengefasst.
Bestandsaufnahme, die Basis der beruflichen Veränderung
Gut geplant ist halb gewonnen.
Aber eine erfolgreiche Planung braucht zuallererst Eines: eine Ausgangssituation.
Deswegen ist es wichtig, eine genaue Bestandsaufnahme zu machen. Und zwar nicht nur von deiner derzeitigen Situation, sondern auch von deiner Person. Aber beginnen wir mit deiner Situation.
Der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung entsteht meist aus einer Unzufriedenheit.
Doch oftmals ist einem gar nicht bewusst, woher diese überhaupt stammt. Liegt es an dem Streit mit dem Chef vor ein paar Tagen? An der nervigen Kollegin, die jeden Tag über etwas Neues meckert? Oder sind es doch eher tiefer liegende Probleme, wie die fehlende Selbstverwirklichung oder mangelnde Entwicklungspotentiale?
Werde dir bewusst, woher deine Unzufriedenheit stammt und ob sie Grund genug ist für eine berufliche Veränderung oder Neuorientierung ist – bzw. sie sich dadurch bekämpfen lässt. Dazu kann es hilfreich sein, mit Personen in deinem direkten Umfeld zu sprechen und ihnen deine Wahrnehmung zu schildern.
WICHTIG: Verlasse nicht aus einer Fluchtreaktion und ohne Plan deinen Job.
Neue Perspektive: Erfüllung statt Existenzsicherung
Du hast dich für eine berufliche Neuorientierung entschieden? Klasse.
Am nächsten Schritt – der Frage „Was will ich denn wirklich machen?“ -scheitern allerdings Viele.
Wieso?
Weil wir sie uns viel zu selten stellen, denn dann müssten wir uns zeitintensiv damit beschäftigen, wer wir wirklich sind.
Für eine berufliche Neuorientierung ist es aber elementar wichtig, dass du dich mit dir, deinen Wünschen und deinen Stärken beschäftigst.
Denn sonst verfällst du nur allzu leicht wieder in das alte Muster ‚Arbeit zwecks Existenzsicherung‘.
Stelle dir deswegen die folgenden Fragen:
- Was fällt dir besonders leicht, was Anderen schwerfällt?
- Bei welchem Thema fragen dich Freunde oder Kollegen besonders oft um Rat?
- Wobei vergisst du vollkommen die Zeit?
So schaffst du es einige deiner Stärken zu identifizieren. Frage auch die Menschen in deinem Umfeld nach Ihrer Meinung. Ein objektiver Eindruck ist meist der beste Input.
Nun überlege dir, was du schon immer mal tun wolltest. Wovon du vielleicht schon als Kind geträumt hat. Wie dein idealer Job aussehen sollte. Deine ideale berufliche Zukunft.
Und noch wichtiger: Wie du dich bei der Arbeit fühlen willst. Frei? Selbstbestimmt? Positiv? Im Flow? Du hast es in der Hand. Je genauer du deine Anforderungen definierst und je klarer du deine Vision beschreibst, desto besser.
WICHTIG: Nimm dir Zeit dir deiner eigenen Stärken und Wünsche bewusst so werden und kreiere auf dieser Basis eine Vision deiner beruflichen Zukunft.
Probleme und Hürden identifizieren
Wenn du deine Vision definiert hat, bist du schon weiter, als die meisten Menschen, die sich nach einer beruflichen Neuorientierung oder Veränderung sehnen.
Trotzdem ist der nächste Schritt kein Zuckerschlecken.
Hier geht es darum, zu identifizieren, welche Probleme und Hürden beim Erreichen deiner Vision auftreten können. Klingt negativ und langweilig? Und nach einer Möglichkeit für deine Selbstzweifel deinen Traum ganz schnell zu zernagen?
Ja, vielleicht. Dennoch ist es wichtig, bereits im Voraus mögliche Probleme zu identifizieren.
Könnte sich deine Entscheidung negativ auf deine finanzielle Situation auswirken? Hast du genug Rücklagen um z.B. auch eine Zeit ohne regelmäßiges Einkommen zu überbrücken? Fehlen dir wichtige Fortbildungen um in deinem Traumjob arbeiten zu können? Wenn ja, hast du die Zeit und die finanziellen Mittel sie zu absolvieren? Gibt es eventuell staatliche Unterstützung? …
Du siehst, es macht durchaus Sinn, sich diese Fragen im Voraus zu stellen.
Hast du die Antworten für all diese Fragen gefunden, hast du dir selbst ein Auffangnetz für deine berufliche Neuorientierung gespannt.
Das richtige Mindset für die erfolgreiche berufliche Neuorientierung
„Zweifel zerstören mehr Ideen als alle Fehler“
Die wohl größte Hürde bei jeder beruflichen Neuorientierung oder Veränderung ist das richtige Mindset.
Nur allzu schnell flüstert die innere Stimme „Das kannst du nicht“, „Andere sind dafür viel besser geeignet“ und „Was werden die Anderen denken?“.
Selbstzweifel und Angst kommen auf bei dem Gedanken an das Unbekannte.
Lerne diese Ängste zu akzeptieren und sie als Wegweiser zu verstehen – oftmals zeigen sie dir genau, wo du hinwillst.
Mache dir bewusst, dass du nichts Neues erfahren kannst, wenn du an alten Verhaltensweisen und negativen Glaubenssätzen festhältst.
Sie haben ihre Wurzeln in der Vergangenheit und werden dich erfolgreich daran hindern, in der Zukunft deine Ziele zu erreichen – wenn du sie lässt.
Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung
Suche dir Unterstützung bei der Planung deiner beruflichen Neuorientierung.
Spreche deine Gedanken mit den Personen, die dir nahe stehen durch.
Beziehe alle, die die Veränderung unmittelbar betreffen wird mit ein. Oft sind die Menschen in deinem Umkreis verständnisvoller als du denkst – wenn du ihnen deinen Wunsch nach Veränderung nur verständlich machst.
Suche dir auch professionelle Unterstützung. Manchmal kann der Wunsch nach einer Veränderung noch so groß sein, doch man schafft es einfach nicht sich die richtigen Fragen zu stellen um einen Plan zu fassen.
Manchmal nagen die Selbstzweifel zu tief am großen Traum, um alleine in die Umsetzung zu kommen. Genau hier kann ein guter Coach ansetzen und dich unterstützen.
WICHTIG: Du musst diesen Weg nicht alleine gehen. Suche die Unterstützung von Personen in deinem Umfeld und hole professionellen Rat z.B. durch eine Berufsberatung oder einen Coach ein, damit du deinen Traum verwirklichen kannst.
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